Konzept, Organisation, Posterprojekt, Blog, Texte: SEKRETARIAT FÜR GEISTER, ARCHIVPOLITIKEN UND LÜCKEN (Nina Höchtl und Julia Wieger, SKGAL)
2012
Im Zuge eines Vorstandswechsels in der Vereinigung Bildender Künstlerinnen Österreichs (VBKÖ) im Dezember 2011 wurde auch das Archiv, mit Materialien seit ihrer Grundung 1910, der Vereinigung übergeben. In Folge haben wir das Sekretariat für Geister, Archivpolitiken und Lücken gegründet, das im September 2012 sein erstes Programm DIE VIELEN ARCHIVE! organisierte. Es sollte nicht nicht nur Anstoß geben sich mit den ambivalenten Teilen der Geschichte der Vereinigung auseinanderzusetzen, sondern wir wollten uns auch damit beschäftigen, wie und warum feministische Archive gegründet und Archivalien gesammelt werden.
Um das breite Spektrum an Praxen und Auseinandersetzungen in diesem Feld widerzuspiegeln, umfasste das Projekt DIE VIELEN ARCHIVE! unterschiedliche Formate –Ausstellungen, ein Posterprojekt, ein Filmabend, eine Diskussionsrunde, mehrere Workshops und Texte– in denen aus unterschiedlichen Perspektiven über feministische Archivpolitiken in den Bereichen Kunst, Wissenschaft und Aktivismus diskutiert wurde. Zudem wurde auch ein Archivraum in der VBKÖ eingerichtet und ein Blog http://www.skgal.org/ eröffnet.
Das Poster „EINLADUNG ZUR RECHERCHE“ zeigt das einzige Gruppenfoto der Mitglieder der VBKÖ aus den 1930er Jahren, das im Archiv der Vereinigung zu finden ist. Es wurde in einer Stückzahl von 500 zur freien Mitnahmen aufgelegt und verteilt, um sowohl auf die Vereinigung selbst, ihre komplexe Geschichte und ihre größtenteils unbekannten Mitglieder aufmerksam zu machen, als auch zu weiteren Recherchen einzuladen.
DIE VIELEN ARCHIVE! wurde im Rahmen der Wienwoche „Geschichte neu schreiben“ (21.09-7.10. 2012) realisiert; mit OPEN MUSIC ARCHIVE, BRING IN TAKE OUT LIVING ARCHIVE, FUTURE ARCHIVE, Joana Coppi, Li Gerhalter, Margit Hauser und Hito Steyerl.