2. Juli – 10. September 2015, Chopo Universitätsmuseum
Im Rahmen des 28. Internationalen Festivals für sexuelle Diversität (FIDS)
Kuratorischer Vorschlag: Nina Hoechtl/Naomi Rincón Gallardo
Forschungsteam: Fidel García Reyes, Maria de Lourdes Velasco, Amor Teresa Gutiérrez, José „Toñe“ Hernández, Liz Misterio, Benjamín „Walpurgis“ Martínez
Wandmapping: Alex Aceves
Dieses Mapping wird durch den Beleuchtungseffekt einer Discokugel angerissen und von herumspukenden Gespenstern behaust – ein unvermeidlicher Anteil, wenn in die archivistische Revision eingetaucht wird. Auch wenn es den bewegten Lichtpunkten dieser Umdrehung möglich ist einige Präsenzen zu beleuchten, bleiben dabei gleichzeitig andere Materialien, Erinnerungen und Praxen in der Dunkelheit. Noch unzugängliche Archive als Geheimnisse, die den Wunsch, sie zu lüften, aufrecht erhalten. Out of the Closet Archive als Orte, die den Zugang zu einer Vergangenheit erleichtern und somit Möglichkeiten einer anderen Gegenwart und Zukunft andeuten. Exorzistische Archive kultureller Praxen, die immer noch verwunschen sich einer Mystifizierung widersetzen.
Von den Spuren genussvoller und homosexueller – grösstenteils biomännlicher – Zusammenkünfte zur Notwendigkeit einer separatistischen Lesbenparade in Mexiko Stadt; von der Regenbogenparade zur kategorischen Ablehnung der Nichtkategorie queer; von den dramatischen Spaltungen zwischen den verschiedenen Gruppen dissidenter Sexualität zum Massenouting; von homosexuellen Aktivismen mit einer sozialistischen Ausrichtung zur Vervielfältigung von Konsumnischen der sexuellen Diversität, dieses Mapping versucht mit Ungereimtheiten, Widersprüchen, unassimilierbare Differenzen, Kommunikationsunvermögen, Abwesenheiten und Begierden zu interagieren, um die Komplexitäten von sexuell-politischen Praxen zwischen Epochen und Generationen aufzuzeigen.
In diesem ambiguen Bereich, den wir sexuelle Diversität nennen, wie kam es dazu, dass die uns zur Verfügung stehenden zeitgenössische Subjektivitäten denkbar, lebens- und wünschenswert wurden? Welche Schmerzen, Schweißausbrüche, Verluste, Freuden, Trennungen, Schamgefühle, Heimlichkeiten, Langeweile, Wiederholungen und Konflikte sind unseren Möglichkeiten heutiger Handlungs(spiel)räumen vorausgegangen? Und welche fehlen? Wie können wir uns weiterhin den merkantilen, institutionellen Verführungen und dem possessiven Binom Macht/Wissen widersetzen? Wie kann „eine Intersektionalität von Kämpfen und nicht [eine Feier] von Identitäten“ (Angela Davis, 2015) gedacht und an ihr gearbeitet werden?
Teilnehmer*:
Altres Costa-Amic Editores
Archivo Histórico y Fanzinoteca del Museo Universitario del Chopo
Archivo Histórico de LeSVOZ A. C. y Comité Organizador de la Marcha Lésbica de México.
Archivo Histórico del Movimiento de Lesbianas Feministas de México,1976-2015, YMY. Yan María Yaoyólotl
Archivos y memorias diversas
Archivo Piratas de Género
Archivo sobre el movimiento BI. Jorge Yañez
Archivo Super Gay, Los 41, GHAI. José Luis Castillo Torres
Bala Studio
Colección Rafael Cruz Báez
Colección Horacio Guerrero
Colección Musas de Metal Grupo de Mujeres Gay. Paulina Martínez Peredo
Jorge Claro León
Contacto Condonería
Armando Cristeto
Diversidad sexual en la producción literaria mexicana: colección de Fidel García Reyes
Fondo I, CAMeNA/UACM
Jorge Estrada
Fabiola García
Rotmi Enciso, Ina Riaskov / Producciones y Milagros Agrupación Feminista / Archivo feminista
Museo del Estanquillo
Lovemouse
Luna Gótica
Sladom